Leutenbach/Kernen/Schwaikheim (pm).
14 Personen, darunter drei Kinder, musste die Feuerwehr am Donnerstagabend aus einem brennenden Haus in Nellmersbach evakuieren - und das war nicht das einzige Feuer dieser Tage: In Kernen brannte es am Freitagmorgen im Werkstattraum einer Firma; in Schwaikheim gingen Feuerteufel umher, legten gleich drei Brände und hinterließen womöglich auch gesprühte SS-Runen.
Zwei Trupps mit Atemschutzgeräten schickte die Feuerwehr am Donnerstagabend gegen 21.30 Uhr zu einer brennenden Wohnung in der Nellmersbacher Weilerstraße: Ein Mann wurde noch vermisst. Die Feuerwehrleute fanden ihn bewusstlos im Schlafzimmer der brennenden und verrauchten Wohnung. Er musste mit einer Rauchvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert werden. Ihm wurde außerdem Blut abgenommen, da er offensichtlich Alkohol getrunken hatte und die ersten Ermittlungen laut Polizei einen Verdacht auf fahrlässige Brandstiftung ergeben hatten. Die Polizei vermutet, dass der Brand durch eine Zigarette oder einen im Wohnzimmer stehenden, nicht ausgemachten kleinen Gaskochofen entstanden ist. Der Brand ging auf alle Fälle vom Sofa aus und griff auf die restliche Einrichtung über.
Alle anderen Bewohner des Hauses konnten, nachdem der Brand gelöscht war, in ihre Wohnungen zurückkehren. Zwei Familien allerdings zogen es vor, wegen des starken Brandgeruchs die Nacht außerhalb zu verbringen. Die Feuerwehr war von Anwohnern alarmiert worden und rückte mit 48 Mann und sechs Fahrzeugen an. Außerdem waren Polizei, Notarzt, Rettungsdienst und das Rote Kreuz am Ort. Den Schaden schätzt die Feuerwehr auf 15 000 Euro.
Papiercontainer und Tür brannten
Am frühen Freitagmorgen dann waren in Schwaikheim "Feuerteufel" unterwegs. Kurz nach vier Uhr war in der Fritz-Müller-Straße, auf dem Gelände des Bahnhofparkplatzes, der Brand eines Papiercontainers gemeldet worden. Die Feuerwehr Schwaikheim konnte den Brand rasch unter Kontrolle bringen.
Kurz danach, gegen 5 Uhr, meldeten Bewohner eines Hauses in der Schönbühlstraße den Brand einer Wohnungseingangstür im Erdgeschoss des Dreifamilienhauses. Auch hier: Brandstiftung. Nach den ersten Erkenntnissen war versucht worden, eine Wohnungstür im Erdgeschoss mit einem Brandbeschleuniger anzuzünden. Das Türblatt war beim Eintreffen der Rettungskräfte bereits durchgebrannt. Und auch im 1. Stock war versucht worden, die dortige Wohnungseingangstür in Brand zu setzen.
Das Treppenhaus des mehrstöckigen Gebäudes stand stark unter Rauch. Die Bewohner des Erdgeschosses, ein 78 Jahre altes Rentnerehepaar, erlitten Rauchgasvergiftungen und mussten ins Waiblinger Krankenhaus eingeliefert werden. Die Feuerwehr hatte den Brand gegen 5.15 Uhr bereits unter Kontrolle. In dem Haus wohnen drei deutsche Familien und ein alleinstehender Deutscher. Nach bisherigen Erkenntnissen entstand ein Gesamtschaden in Höhe von 20 000 Euro.
Damit nicht genug. Gegen 5.25 Uhr brannte in der Karl-Müller-Straße ein weiterer Papiercontainer. Auf diesem Papiercontainer wurden mit grüner Farbe diverse Graffitizeichnungen aufgesprüht, unter anderem auch ein Hakenkreuz und SS-Runen. Auch auf einem unweit des Brandortes abgestelltem Pkw, einem Opel, wurde mit derselben Farbe wirre, undefinierbare Graffiti aufgesprüht. Die Polizei geht allerdings nicht von einem rechten Hintergrund aus.
Hinweise zu den Bränden in Schwaikheim nimmt die Krip in Waiblingen entgegen: Tel. 0 71 51 / 95 00.
Schleifstaub entzündete sich
Ein wenig später in Kernen: Kurz vor 8 Uhr entzündete sich Schleifstaub beim Schleifen von Korkstreifen in einem Werkstattraum im Untergeschoss eines Betriebsgebäudes einer Firma in der Frauenländerstraße. Dieser Staub wird über eine Absaugvorrichtung von der Schleifmaschine weg in einen Nebenraum abgeführt. Es entwickelte sich sofort ein Feuer und es setzte eine starke Qualmentwicklung ein. Erste Löschversuche durch Mitarbeiter der Firma scheiterten deswegen. Der Brand beschränkte sich auf den Schleif- und den benachbarten Raum.
Durch das Feuer wurden mehrere Werkmaschinen, Materialien, Absaugvorrichtungen und weiteres Inventar zerstört. Schaden: 100 000 Euro. Rußschaden am Gebäude: 10 000 Euro. (Quelle: Winnender Zeitung) |